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Eine dringende Debatte
Wenn wir bekennen, dass Nudismus eine unserer Freiheiten ist, können wir uns immer noch im Deutschen Spiegel erkennen?
   Nur einige Monate zuvor genossen wir die Nachricht, dass es “der neueste Trend sei, die Schweizer Alpen ohne Kleider zu besteigen” (Bild: The New York Times). Wir konnten in der gleichen Zeitung lesen, dass “die Polizei einen jungen Wanderer im September festgenommen hatte, aber man musste ihn freilassen, da die Schweiz keinerlei Gesetze habe gegen nacktes Wandern” und dass “Rechtsexperten argumentieren, Nacktheit in der Öffentlichkeit zu verbieten, wäre mit der Schweizerischen Verfassung nicht vereinbar” Alpes

   Ich landete vor etwas mehr als zehn Jahren in der Spanischen Naturistenbewegung, und ich begann, die Welt des Nudismus im Ausland näher zu beachten. Ich fand zum Beispiel heraus, dass die Leute in Deutschland in Freizeitbädern ihre Kleider ablegten, ja sogar in öffentlichen Parks! Zu jener Zeit hatten wir Diskussionen im damals einzigen Spanischen Naturistenforum auf dem Internet über die Tatsache, dass Nacktheit öffentlich sein könnte, wie das bisher vage Wissen durch meine Nachforschungen bestätigt wurde, dass Nacktheit in Spanien nicht illegal sei. Das war der Beginn einer massiven Kampagne des Madrider Vereins ADN in den Massenmedien, die mit einer zweistündigen Nackt-Demonstration begann an der Puerta de Alcalá, der Hauptdrehscheibe Madrids.Seit damals geht die Medien-Berichterstattung über mich und die Aktivitäten unserer militanten Mitglieder in die Tausende. Die FEN-Mitglieds-Vereine arbeiten auch in die gleiche Richtung, da die Aufgabe, den Naturismus öffentlich als eine unserer Freiheiten zu verbreiten, in unseren Statuten verankert ist. Und die FEN-Webseite war ein Eckstein der Aufklärung beider, der Naturisten und unserer Gesellschaft. Wir können ohne Übertreibung sagen, dass eine Mehrheit der Spanischen Gesellschaft über die Tatsache ins Bild gesetzt wurde, dass Nacktheit eine weitere unter unseren Freiheiten ist. Diese Aufklärungsarbeit wird immer noch fortgesetzt , mit bereits weltweit wohlbekannten Kampagnen wie dem “Tag ohne Badeanzug” auf jeglichem öffentlichen Strand. 

   Für die Journalismuswelt, sei es Print oder audiovisuell, ist diese Freiheit selbstverständlich, im Wissen, dass sie nicht ein leerer Raum in unserem Rechtssystem ist, sondern eine offensichtliche Tatsache, die zusammengefasst ist in “der Nichtexistenz eines angenommen Rechts, nicht zu sehen, was man nicht sehen möchte”. In der Weise, wie uns nicht gesagt werden kann, wie wir uns zu kleiden haben, endet die Freiheit anderer dort, wo unsere beginnt.   
Zurückkommend auf den Schweizer Fall, zeigt ein Blick auf das Rechtssystem anderer Länder, dass sie nicht sehr verschieden sind von dem unseren, wie in der „New York Times“ erwähnt. Blosse Nacktheit wird üblicherweise nicht bestraft, solange sie nicht mit Sexualvergehen verbunden ist (oder vielleicht nicht-sexuell ist, um Klarheit zu schaffen) Wenn eine nackte Person ein Verbrechen begeht, muss diese Person bestraft werden, aber nicht für ihre Nacktheit, nicht einmal als erschwerdenden Umstand. Der Fall ist ähnlich zu jenem eines Rassisten, der eine ganze ethnische Gemeinschaft beschuldigt für Taten, die lediglich Einer von ihnen begangen hatte.

   Wohin führt uns dies? Wir haben keine Gesetzgebung, die sich sehr unterscheidet von jener der Schweiz oder anderen Europäischen oder Südamerikanischen Ländern, und vorausgesetzt, dass  wahr ist, dass “in einer Demokratie alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist” (Wikipedia), sollten die Bedingungen gleich sein für alle (Länder). Der Unterschied entstand durch die Tatsache, dass die FEN aktiv die Fahne der Freiheit gehisst hat, während andere Verbände ihre Aktivitäten auf besondere Ghettos begrenzt haben, wie genehmigte Strände und private Erholungs-Gelände.

Kurt Fischer    Der Präsident des Deutschen Verbandes (DFK), Kurt Fischer, wurde von einer Schweizer Zeitung (siehe Link) zu den Alpen-Nudisten befragt,“bezeichnet die Nacktwanderer gar als «Neurotiker und Psychopathen», die ausserdem ein verdrehtes Toleranzdenken hätten: «Die Freiheit des Einzelnen hört bekanntlich dort auf, wo die Freiheit der anderen tangiert wird.[…]gilt laut Fischer die strikte Regel: «FKK-Aktivitäten nur in eingezäumtem Gelände.» […] Fischer findet es deshalb richtig, dass Behörden das Nacktwandern rigoros ahnden.” (Originalzitat aus: http://bazonline.ch/schweiz/standard/Nachtwandern-FKKVerbaende-stuetzen-Appenzeller/story/30394772
Der Artikel führt uns zum Verständnis,  dass die Schweizerische Naturisten Union auch nicht hinter solchen Aktivitäten steht, selbst wenn er nicht berichtet, dass die Führung dies sagen würde.

   Es ist unnötig zu sagen, dass wenn ich oder irgendein anderer Leiter der Spanischen Naturistenbewegung etwas ähnliches sagen würde, wir uns nicht in unseren Posten halten könnten. Ich bin auch überrascht, dass solche Stellungnahmen über andere Länder mit eigenen Verbänden gemacht wurden, mit deren Gesetzen Fischer nicht vollständig vertraut sein kann. Ich verstehe, dass alle jene spanischen Naturisten, deren Vereine unter ihren vielen organisierten Aktivitäten auch  Nacktwanderungen anbieten, ebenfalls als Neurotiker und Psychopathen gebrandmarkt würden, wenn K. Fischer danach gefragt werden sollte. 

   Es gibt Gruppen von Leuten in Spanien, die die Nacktheit in städtischen Strassen vertreten. Unser Verband und seine Vereine fördern diese Art von Demonstrationen nicht, aber sehr wohl jene, die in natürlicher Umgebung stattfinden, wie die von der INF/FNI angenommene Definition des Naturismus sagt: “In Harmonie mit der Natur” (Art. 2). Wie auch immer, wenn wir von den Medien gefragt werden, fühlen wir eine Verbindung zu diesen Leuten und reihen wir uns auf der Seite der Freiheit ein, zumal nichts ungesundes und schlechtes ist am nackten menschlichen Körper. Wir würden ihnen niemals Bezeichnungen geben wie Psychopathen, und im Falle, dass sie sich in irgendwelchen rechtlichen Auseinandersetzungen wiederfinden würden, wird der Verband und seine Vereine zu ihnen stehen. Um sie abzuwerten und nach Strafe zu rufen, gibt es andere Gruppen, die radikal religiösen, ignoranten und intoleranten und selbstgerechten Gruppierungen.

   Bei Gelegenheit des Weltkongresses von 2006 in Spanien habe ich mich an die Anwesenden gerichtet mit einer Rede unter dem Titel “Die Naturistische Revolution: Das Recht, nackt zu sein: Eine Debatte” (www.naturismo.org/adn/ediciones/25y/1e.htlm). Angesichts der öffentlichen Stellungnahmen des DFK-Präsidenten und der SNU/ONS, schliesse ich, dass diese Debatte noch nicht stattfand und nun nicht länger verzögert werden darf. Hat die Naturistenbewegung unter dem Schirm der INF/FNI das Mandat, gegen die Freiheit jener Leute vorzugehen, selbst wenn wir wissen, dass das Zeigen des nackten Körpers weit entfernt ist davon, ein Verbrechen zu sein? Oder, alternativ, sollte sie zu jenen stehen, die wie wir frei unsere Freiheit ausüben im Entscheid, sich nicht zu kleiden? Was würde Herr Fischer etwa von dem Fall eines schwarzhäutigen Mannes halten, der seine gesetzlichen Rechte aufgibt, nur um einige Weisse nicht zu stören? Soziale Gewohnheiten ändern sich viel langsamer als das Gesetz. Es ist fern der Offensichtlichkeit, dass wir es zu sein hätten, die jeden Fortschritt der Naturistenbewegung von innen heraus hemmen, oder gar schlimmer, das wir eine Umkehr der gegenwärtigen  Gesetzte fördern würden. Mit solchen Freunden gibt es keinen Bedarf nach Feinden!

   All das Obige führt uns zum Glauben, dass einige unserer Verbände die Unterdrückung der Nacktheit nicht in Frage stellen, und nur um Ausnahmeumstände bitten, sie praktizieren zu dürfen. Insofern folgen sie dem gleichen Weg der Unterdrückung wie der Rest der Gesellschaft! Die Zeit ist gekommen, das wahre Gesicht dieser Führer innerhalb unserer Vereinigungen zu enthüllen, die uns sagen wollen, wo und wann wir Naturismus pflegen dürfen oder nicht, und was Naturismus sei und was nicht; in anderen Worten: “die Hüter der absoluten Wahrheit.”

   Fischer erklärt: «Die Freiheit des Einzelnen hört bekanntlich dort auf, wo die Freiheit der anderen tangiert wird.” Er vergisst, dass Freiheit auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, denn niemand kann von uns verlangen, uns zu kleiden, aus dem einfachen Grund, dass wir niemanden auffordern, seine Kleider abzulegen. Nur durch den Aufbau von Kampagnen kann bewirkt werden, dass Nacktheit nicht länger als Verbrechen angesehen wird. Und ich glaube fest, dass diese Kampagnen die Hauptaufgabe unserer Verbände und deren Vereine sind.

   Ich möchte, dass alle Verbände im INF-Arbeitsgruppen-Forum ihre Position zu dieser Debatte darlegen. Der DFK könnte entweder die oben erwähnten Aussagen der Presse gegenüber bestätigen, oder sie zurückweisen, denn sie könnten nur die persönliche Meinung des gegenwärtigen Präsidenten sein.

Ich wäre auch erfreut, die SNU/ONS das Gleiche tun zu sehen

Übersetzung von Puistola Grottenpösch,  nach der englischen Übersetzung von Alberto G. Iglesias (Originalsprache Spanisch)

Ismael Rodrigo Grüsse,
Ismael Rodrigo,
FEN Präsident.
By becoming a member of any of the FEN associations you get the FEN-INF card, which is exactly the same as those issued in any of more than 30 countries which are members of the International Naturist Federation, INF.


   
   
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